Das Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS) ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut des Landes Berlin, das gemeinsam von Bund und Ländern gefördert wird; Träger ist der Verein Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. (GWZ). Am ZAS wird die menschliche Sprachfähigkeit und deren Ausprägung in Einzelsprachen erforscht. Ziel ist es, diese zentrale Fähigkeit des Menschen und ihre biologischen, kognitiven und sozialen Faktoren besser zu verstehen. Durch das Verständnis der Strukturen von Sprache, ihres Erwerbs und der Verarbeitung werden Grundlagen für Anwendungen geschaffen, z.B. im Bereich Sprachdiagnostik oder Sprachtechnologie.
- ein aussagekräftiges Bewerbungsschreiben in Englisch oder Deutsch, das darstellt, wie Sie der jeweiligen Aufgabenbeschreibung bzw. den Aufgabenbeschreibungen entsprechen
- Lebenslauf und Zeugnisse (Abschlusszertifikate, transcripts, Arbeitszeugnisse), und
- bis zu drei Produkte eigener Arbeit, die Ihre relevanten Fähigkeiten erkennen lassen
Die ca. 50 wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen des ZAS führen eine Vielzahl von sprachwissenschaftlichen Studien durch. Bei zurzeit etwa 40 solcher Studien pro Jahr werden quantitative Daten unterschiedlicher Art (z.B. kategoriale, kontinuierliche, und Zeitreihendaten) erhoben, aussagekräftig visualisiert und mit jeweils geeigneten Methoden der inferentiellen Statistik analysiert (veröffentlichte Studien sind auf der ZAS-Website verlinkt). Eingesetzt werden bisher sowohl frequenz-basierte also auch Bayes'sche Sichtweisen in Verbindung mit z.B. Regressions- (insb. Nicht-parametrische und mixed-effects Modelle), Hauptkomponenten- und Clusteranalysen. Am ZAS wird vor allem die Software R für Datenvisualisierung und Statistik verwendet, gelegentlich wird aber auch andere offene Software wie Python benutzt. Häufig eingesetzte Methoden der Datenerhebung sind über das Internet, in den vier Laboren am ZAS, oder im mobilen Einsatz z.B. in Kindertagesstätten und Schulen und Datenextraktion aus existierenden Sammlungen.
Wir suchen für die Statistikstelle eine Person, die den Einsatz quantitativer Methoden in vielen Bereichen der Sprachwissenschaft am ZAS vorantreiben will. Hierfür sollte die gesuchte Person in der Lage sein, eine vielseitige statistische Expertise in wechselnde Kooperationen einzubringen und zu vielen unterschiedlichen linguistischen Forschungsfragen statistisch zu beraten.
Die Rolle sollte idealerweise folgende Aufgaben abdecken, mindestens aber die ersten drei:
- Konzeption eines Angebots breiter statistischer Expertise zur Abdeckung der Bedarfe aller relevanten wissenschaftlichen Teams am ZAS
- Einrichtung von individuellen Beratungsangeboten für Wissenschaftler:innen des ZAS zu Fragen der Studienvorbereitung, Statistik und Datenvisualisierung
- Organisation und Durchführung von internen Schulungsangeboten zur Verbesserung und Vereinheitlichung der Kenntnisse der Wissenschaftler:innen von relevanten statistischen Standardverfahren und Regeln guter statistischer Praxis
- Mitwirkung bei der Weiterentwicklung und Erprobung neuer Verfahren im Bereich sprachwissenschaftlicher Datenmodellierung, z.B. in Kollaboration mit anderen Leibniz-Instituten wie WIAS, LIfBi, IPN und IWM
Open Science - verstanden als die ?-ffnung von Forschung, Forschungsmethoden, -infrastrukturen und -ergebnissen - ist ein integraler Bestandteil der Umsetzung und Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis im Austausch mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft und zwischen Wissenschaft und dem nichtakademischen Umfeld. Offene Praktiken fördern die Transparenz, Zugänglichkeit, Reproduzierbarkeit und Wiederverwendbarkeit von wissenschaftlichen Ergebnissen und Praktiken. Die Leibniz-Gemeinschaft und ihre Mitgliedseinrichtungen unterstützen diese Entwicklung und gestalten sie mit, gegenwärtig insbesondere in den Bereichen Open Access, Open und FAIR Data, sowie Citizen Science. Das ZAS als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft setzt Open Science bereits in vielen Bereichen erfolgreich um.
Die gesuchte Person ist für die Koordinierung und Unterstützung der Maßnahmen zu Open Science inklusive der Identifizierung, Bereitstellung und nachhaltigen Weiterverwendung von Forschungsdaten am ZAS verantwortlich. Sie ist die zentrale Ansprechperson zu Fragen des Forschungsdatenmanagements und entlastet so die Wissenschaftler:innen bei allen Belangen zu Open Science. Sie treibt die Etablierung von Open Science am ZAS voran.
- Entwicklung einer Forschungsdatenstrategie des Instituts mit der Institutsleitung, und von Richtlinien zur Umsetzung der FAIR-Prinzipien in Einklang mit den Richtlinien der Leibniz-Gemeinschaft, relevanter Drittmittelgeber und den in der Sprachwissenschaft geltenden Standards
- Konzeption von Strukturen und Prozessen inklusive Handreichungen und Vorlagen zum Forschungsdatenmanagement am ZAS
- Einführung neuer Services und Tools im Bereich Forschungsdatenmanagement, z.B. Tools zum Datenmanagement, zur Datenanonymisierung, Dokumentation oder elektronische Laborbücher
- Individuelle Beratung der Forschenden bereits in der Planungsphase der Studien und von Drittmittelprojekten, zum Beispiel bei der Erstellung von Datenmanagementplänen, und zur Einhaltung der ethischen und gesetzlichen Vorgaben
- Entwicklung von Informations- und Schulungsmaterialien sowie regelmäßige Schulungen und Trainings zum Forschungsdatenmanagement von Wissenschaftler:innen und forschungsunterstützendem Personal
- Repräsentation des ZAS zum Thema Open Science, Vernetzung mit anderen Instituten der Leibniz-Gemeinschaft, aber auch weiteren Forschungsdateninitiativen wie z.B. Text+